Neue OZ: Kommentar zu Theater
Osnabrück
Osnabrück (ots)
Bürger als Geburtshelfer
Was für ein Glücksfall, dass das Theater am Domhof passend zu seinem Hundertsten qualitativ so gut aufgestellt ist und unter seinem Intendanten Holger Schultze überregional einen ausgesprochen guten Ruf genießt. Das ist für mittlere und kleinere Stadttheater, zu denen Osnabrück gehört, in Zeiten schrumpfender Etats und Ensembles immer schwerer zu erreichen. Eines war das Osnabrücker Theater aber im Laufe seiner Geschichte immer, weit über die letzten hundert Jahre hinaus: ein Theater seiner Bürger. In kritischen Phasen traten immer wieder Privatpersonen mit Wort, Tat und vor allem einer Menge Geld an, um eine größere Bühne in der Stadt überhaupt zu ermöglichen oder wiederaufzubauen.
Wie ein roter Faden lässt sich dieses Engagement durch die Jahrzehnte zurückverfolgen. Die Osnabrücker standen also nicht nur handfest zum Theater, sie waren sogar mehrfach dessen Initiatoren und Geburtshelfer. Das wird es schwermachen, ihnen das Stadttheater aus irgendwelchen Gründen auszureden. Momentan lebt die gute, alte Tradition besonders intensiv: Indem Sponsoren, längst nicht nur aus kulturtragenden Einrichtungen, das Kinder- und Jugendtheater "Oskar" großzügig unterstützen. Grund genug für die Bürger, auch ein bisschen stolz auf sich zu sein.
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