Neue OZ: Kommentar zu Pflege
Ernährung
Osnabrück (ots)
Erschreckende Zahl
Es ist eine Zahl, die angesichts des weitverbreiteten Übergewichts in Deutschland verwundern und die zugleich aufschrecken muss: Jeder zweite Altenheim-Bewohner ist von Unterernährung und Fehlernährung bedroht. Und noch gar nicht erfasst hat die Studie der Universität Witten/Herdecke all diejenigen Betagten und Hochbetagten, die noch in ihrer eigenen Wohnung leben. Beunruhigen müssen die Ergebnisse der Untersuchung auch deshalb, weil chronische Mangelernährung weitreichende gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann: mehr Stürze, Infektionskrankheiten, Altersverwirrtheit und dazu mehr Einweisungen ins Krankenhaus.
Schuldzuweisungen führen überhaupt nicht weiter, hilfreich ist vielmehr eine Analyse der Gründe für unzureichende Ernährung. In manchen Altenheimen wird bereits gegengesteuert, etwa durch Zwischenmahlzeiten mit energie- und eiweißreicher Kost. Nötig ist eine bessere Ausbildung mancher Pflegekräfte, erforderlich ist zugleich eine angemessene Esskultur in den Altenheimen. Trinken und Essen brauchen einen höheren Stellenwert. Doch angesichts des enorm hohen Zeitdrucks, der auf den Mitarbeitern lastet, ist dies oft leichter gesagt als getan.
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