Neue OZ: Kommentar zu Personalien
Schirmbeck
Dienstwagen
Osnabrück (ots)
Kandidat im Büßerhemd
Späte Einsicht ist bekanntlich auch eine Einsicht. Im Fall Georg Schirmbeck mag die Einsicht aber auch eine dem Wahlkampf geschuldete sein. Der CDU-Mann aus Hasbergen ist nämlich dazu verdammt, am 27. September in seinem Wahlkreis zu gewinnen, um weiter im Bundestag bleiben zu können. Der Einzug ins Parlament über die CDU-Liste ist aufgrund seiner schlechten Platzierung so gut wie ausgeschlossen.
Angesichts dieser Fakten ist Schirmbeck gut beraten, dass er jetzt das Büßerhemd überstreift, indem er sich auch für die sofortige Abschaffung des Dienstwagen-Privilegs für Fraktionsvorsitzende beim Landkreis ausspricht. Trotz dieser Flucht nach vorne bleibt natürlich das berühmte Geschmäckle. Zu spät hat er die Brisanz seiner eigenen Dienstwagen-Problematik erkannt - und dabei offensichtlich völlig das Gespür dafür verloren, wie seine Politik nach Gutsherrenart und Dickköpfigkeit bei den Bürgern ankommen.
Bei aller Kritik an Georg Schirmbeck ist ihm allerdings hoch anzurechnen, dass er nun den Mumm aufbringt, sich indirekt für seine vorschnelle und harsche Kritik aus dem Glashaus bei der Bundesgesundheitsministerin zu entschuldigen. Ein solches Verhalten ist im politischen Alltag, erst recht kurz vor einer Bundestagswahl, nicht als selbstverständlich anzusehen.
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