Neue OZ: Kommentar zu Weltfinanzgipfel
Osnabrück (ots)
Chance in Pittsburgh
Auf die weltweite Finanzkrise muss eine weltweite Antwort gegeben werden. Der Gipfel der 20 größten Industrie- und Schwellenländer in Pittsburgh bietet die Chance dazu. Die Staats- und Regierungschefs müssen sie nutzen. Über Jahre hat eine Riege von Spitzenbankern Regierungen vorgeführt, Sozialpolitik gegeißelt und für einen entfesselten Kapitalismus geworben. Ob konservative oder eher sozialdemokratische Staatschefs - oft ließen sie sich blenden. Es bedurfte erst des Kollapses der Finanzmärkte, damit die schmerzhafte Lektion gelernt wurde: Der Mangel an politischen Rahmenbedingungen und Vertrauen kann zur Selbstzerstörung des Systems führen - mit fatalen Folgen für Arbeit, Sozialsysteme und öffentliche Finanzen.
Dass Lobbygruppen in New York, London oder Frankfurt bereits wieder gegen strengere Regeln wettern und eine Beteiligung an den Kosten zur Krisenbewältigung ablehnen, zeigt zwei Dinge: Zum einen scheint einigen jeder Sinn für Verantwortung und soziale Gerechtigkeit abhandengekommen zu sein. Zum anderen weist der Protest gegen eine Beschränkung der horrenden Boni-Zahlungen darauf hin, dass die von der EU und der US-Regierung geplanten Reformen in die richtige Richtung weisen. Leistung darf sich lohnen, aber nicht Marktversagen. Pittsburgh muss hier die Wende bringen.
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