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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
SPD
Gabriel

Osnabrück (ots)

Aus Fehlern lernen
Er strotzt vor Kraft und Selbstbewusstsein, ist ein brillanter 
Rhetoriker, kann mit seinen Reden Säle zum Kochen bringen und hat 
sich als kundiger Umweltminister sowie zuletzt als harter Wahlkämpfer
einen Namen gemacht: Mit Sigmar Gabriel nominiert die engste 
SPD-Spitze einen Mann fürs höchste Parteiamt, dessen Vorwärtsdrang 
nicht so schnell zu stoppen ist. Für eine Partei wie die SPD, deren 
Karren festgefahren ist, hat das etwas Hoffnungsvolles; sie braucht 
dringend Männer und Frauen mit Zugkraft. Insofern ist Gabriel eine 
gute Wahl.
Eine Entscheidung über den künftigen Kurs der Partei ist damit 
noch nicht gefallen. Denn dem eher pragmatischen Gabriel soll mit 
Andrea Nahles eine ausgewiesene Linke zur Seite gestellt werden. Wer 
sich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Größer erscheinen im Moment
aber die Chancen der Linken. Denn die SPD ist aus der Sicht von 
Millionen Wählern aus der Balance geraten und dabei nach rechts 
gekippt.
Entscheidend wird deshalb sein, wie sie sich in der Sozialpolitik 
positioniert. Hartz IV und die Rente mit 67 können viele Menschen der
Partei immer noch nicht verzeihen. Die SPD steht deshalb vor der 
doppelten Herausforderung, ihre bisherige Politik besser zu erklären 
und zugleich deutlicher als bislang für Korrekturen einzutreten. Mit 
Anbiederung an die Linkspartei hat das nichts zu tun, sondern damit, 
aus Fehlern zu lernen. Und das hat noch niemandem geschadet.

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Telefon: 0541/310 207

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