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Neue OZ: Kommentar zu Obama
Nobelpreis

Osnabrück (ots)

Obama zum Nachteil
Auch wenn noch so viele jubeln: Der Friedensnobelpreis geht in 
diesem Jahr an den Falschen. Nicht, dass sich US-Präsident Barack 
Obama um den Frieden nicht verdient gemacht hätte. Immerhin schrubbt 
er den üblen Anstrich von Sendungsbewusstsein und brunnenvergiftender
Schärfe ab, der in der Ära Bush an der Außen- und Sicherheitspolitik 
der USA klebte. Das beschränkt sich bis jetzt aber weitgehend auf 
eine Änderung des Tonfalls, nicht der Substanz.
Die sieht so aus: Im Afghanistan-Krieg stockt Obama die Truppe 
auf, US-Söldnerfirmen bleiben blendend im Geschäft, und das 
gesetzlose Gefangenenlager Guantánamo erfüllt noch lange seinen 
Zweck. Das alles hat Obama nicht eingefädelt oder angefangen. Aber 
zählbare Ergebnisse einer Friedenspolitik, die seine Handschrift 
trägt - mithin stichhaltige Gründe für die Verleihung des 
Friedensnobelpreises -, sind noch nicht in Sicht.
So verkommt die Auszeichnung zum Gag, zur flüchtigen 
Augenblicks-aufnahme. Schlimmer noch: Sie gereicht Obama zum 
Nachteil, weil die Verleihung unter solchen Vorzeichen an frühere 
Fehlbesetzungen und all die Fälle von rasch welkendem 
Vorschusslorbeer erinnert. An Preisträger, die zu keiner Zeit die 
teils naiven Friedenshoffnungen erfüllten, derentwegen die Wahl auf 
sie gefallen war.

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Telefon: 0541/310 207

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