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Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur
Bau

Osnabrück (ots)

Auf Sondereffekte nicht verlassen
Gute Stimmung in der Baubranche: Das war zuletzt in den Jahren 
nach der Wiedervereinigung so. Seither reihte sich Jahr an Jahr mit 
Stellenabbau, dem Kampf gegen ausufernde Schwarzarbeit, Abbau von 
Überkapazitäten, großen spektakulären Pleiten und einem Strom 
kleinerer Insolvenzen, der weitgehend abseits der Öffentlichkeit 
dahinfloss.
Doch jetzt, ausgerechnet im Schatten der Wirtschaftskrise, zeigt 
sich die Baubranche als Hort der Stabilität. Dies aber ist zu weiten 
Teilen ein künstliches Hoch. Energiespar- und Klimaprogramme der 
Vergangenheit verknüpfen sich mit Konjunkturhilfen aus neuerer Zeit. 
Das Ergebnis ist ein ziemlich unsicheres Polster. Früher oder später 
dürfte die Luft daraus entweichen.
Der Vorteil ist, dass der Bau Krisen gewohnt ist. Nicht nur durch 
maue Wintermonate, auch durch die stark schwankenden Jahre der 
Vergangenheit sind die Betriebe der Branche abgehärtet. Und das 
werden viele brauchen, denn beliebig viele Dächer sind in Deutschland
nicht zu sanieren - vor allem dann nicht, wenn den Bewohnern trotz 
aller Förderung das Geld dafür fehlt.
Wichtiger als branchenspezifische Hilfen und Sondereffekte ist 
also ein Rahmen, der Bürgern und Firmen Luft zum Investieren lässt. 
Auf Förderprogramme, und sei ihr Zweck auch noch so gut, sollte die 
Bauwirtschaft sich nicht verlassen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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