Neue OZ: Kommentar zu Prozesse
Mord
Ägypterin
Osnabrück (ots)
Null Toleranz
Der Dresdner Richterspruch ist erfreulich deutlich ausgefallen: Höchststrafe für den Deutschen, der in einem Gericht eine schwangere Ägypterin erstochen hat - vor den Augen ihres Kindes und ihres Ehemannes. Ein fürchterliches Verbrechen, dem ein ebenso fürchterliches Motiv zugrunde lag: Fremdenhass. Die Mutter wurde ermordet, nur weil sie Muslimin war und ein Kopftuch trug.
Dass diese abscheuliche Tat gerade in der arabischen Welt für großes Entsetzen gesorgt hat, ist verständlich. Ähnlich fielen auch die Reaktionen in Deutschland aus. Tiefe Verabscheuung mischte sich mit Trauer und Mitgefühl mit den Hinterbliebenen sowie mit dem Wunsch nach einer gerechten Strafe für den Täter. Reflexe eines jeden Menschen, der Anstand hat. Die westliche und arabische Welt trennt vieles, aber sie teilen auch elementare Grundwerte.
Deshalb mahnt dieser Fall, weiter vehement gegen rechtsextreme Umtriebe in einigen deutschen Milieus vorzugehen. Zugleich muss aber auch den Kräften in Ägypten und anderswo entschieden entgegengetreten werden, die das Verbrechen zum Anlass nehmen, einmal mehr gegen den Westen zu hetzen. Kurz: Hassprediger - egal welcher Nationalität oder Religion - dürfen nirgendwo toleriert werden.
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