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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
SPD
Parteitag

Osnabrück (ots)

Auf der Couch
Die SPD liegt auf der Couch. Aber der Mann, der entscheidende 
Hinweise zur Genesung der kranken Volkspartei hätte geben können, hat
auf dem SPD-Parteitag in Dresden versagt. Franz Müntefering hat eine 
große Chance bei seiner Abschiedsrede verpasst. Analyse ja, 
Selbstkritik nein - das ist dem Großteil der Parteibasis zu wenig.
Emotionsarm, seltsam uninspiriert und rückwärtsgewandt zeigt sich 
der Mann, der einst Kultstatus genoss. Sein autoritärer Führungsstil 
hat den 69-Jährigen vereinsamen lassen. Nun geht er mit allenfalls 
höflichem Beifall. Eine Steilvorlage für das nachrückende 
Führungspersonal, das sich auf die Suche nach verlorenem Vertrauen 
macht. Den Megatrend gegen Volksparteien, die Hofberichterstatter bei
den Medien und die Flügelkämpfe bei den Sozialdemokraten für den 
Niedergang der Genossen verantwortlich zu machen - das ist ein karges
Vermächtnis Münteferings, der über 15 Jahre die Geschicke der 
Genossen steuerte.
Das Ende der Basta-Politik herbeizuführen obliegt nun Sigmar 
Gabriel. Nachdenklich und demütig hat er sich auf Regionalkonferenzen
vor dem Parteitag gezeigt. Politisch hochbegabt, kann er es schaffen,
zusammen mit der Linken Andrea Nahles die Volkspartei SPD vor dem 
Abgrund zu retten. Er muss nur den Gegner in sich selbst besiegen - 
und so besonnen und diszipliniert bleiben wie zurzeit.

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Telefon: 0541/310 207

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