Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
General Motors
Henderson
Osnabrück (ots)
Brennende Nervosität
Mercedes lässt sein Brot- und-Butter-Modell teilweise in den USA fertigen, und dort fliegt bei der Opel-Mutter General Motors der gerade erst berufene Chef. Zwei Nachrichten eines Tages, die auf brennende Nervosität schließen lassen. Denn Daimler-Chef Zetsche wird bewusst sein, dass er mit der Verlagerung aus Sindelfingen das Image seiner Marke schädigt. Zumindest in Deutschland ist es mit dem Schwabenland untrennbar verbunden. Zudem riskiert Zetsche den Konflikt mit der Belegschaft. Beides täte er nicht, stünde ihm das Wasser nicht bis zum Hals. Bis zuletzt hätten viele gewettet, die C-Klassen-Verlagerung sei reine Drohgebärde, um die Kosten zu senken, nicht aber eine echte Option für den Traditionskonzern. So kann man sich täuschen.
Für General Motors gilt das Gleiche. Fritz Henderson geht ohne Vorwarnung, ohne dauerhaften Nachfolger, ohne direkt mit seinem Rauswurf verbundene strategische Änderungen. Die Not war offenbar groß. Immerhin: Beide Entscheidungen dieses Tages zeugen von Konsequenz. Die benötigt, wer in diesen Zeiten einen globalen Automobilkonzern für das neue Jahr trimmen will. Insofern haben beide Nachrichten etwas Gutes. Sie machen aber auch klar, mit welchen Problemen die Branche noch rechnet - und was bei Mitbewerbern noch folgen könnte, zumal jede Restrukturierung des einen den Handlungsdruck beim anderen erhöht.
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