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Neue OZ: Kommentar zu Soziales
Sorgerecht
Europäischer Gerichtshof

Osnabrück (ots)

Es gibt nur Gewinner
Was vordergründig nach einem Sieg für die Väter aussieht, ist vor 
allem ein Sieg für die Kinder. Ihnen nämlich spricht das Straßburger 
Urteil ein Recht auf beide Elternteile zu, und das unabhängig von 
deren Beziehungsstatus. Es soll künftig - anders als das 
Bundesverfassungsgericht 2003 urteilte - nicht mehr um die 
Lebensumstände der Eltern gehen, sondern allein um das Wohl des 
Kindes. Diese Entscheidung war überfällig, denn das deutsche Recht 
ist hier nicht zeitgemäß - was sich unter anderem daran zeigt, dass 
außer Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein alle 
europäischen Länder nur das gemeinsame Sorgerecht kennen. So ist 
nicht nachvollziehbar, dass uneheliche Kinder anders behandelt werden
als eheliche; noch weniger aber leuchtet ein, warum verheirateten 
Vätern das Sorgerecht selbstredend zusteht, unverheirateten hingegen 
nicht.
Insofern sind natürlich auch die Väter Gewinner: Ihre Rolle, ihre 
Verantwortung im Leben der Kinder wurde gestärkt. Aber Achtung: Das 
Sorgerecht beinhaltet auch Pflichten. Väter, die nach einer Trennung 
im Leben ihrer Kinder eine Rolle spielen wollen, müssen auch wirklich
für sie da sein. Sind nun aber die Mütter die großen Verlierer? 
Mitnichten. Auch sie profitieren vom Urteil. Zwar entfällt ihr 
Anspruch auf das alleinige Sorgerecht, zugleich aber können sie 
künftig den getrennt lebenden Vater zur Mitverantwortung heranziehen 
- während das Umgangsrecht unberührt bleibt. Sofern begründete 
Ausnahmen möglich sind, hätte eine Neuregelung des Sorgerechts also 
nur Gewinner.

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