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Neue OZ: Kommentar zu Balkan
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Osnabrück (ots)

Als Heiler willkommen
Ein schlechter Witz: Serben aus Serbien dürfen jetzt ohne Visum in
die EU kommen, Serben aus Bosnien, einem Quasi-Protektorat Europas, 
aber nicht. Was verdeutlicht, wo es in der Balkan-Politik der Union 
gut läuft und wo nicht.
Zur Linie der EU, Albanien und die Nachfolgestaaten Jugoslawiens 
mehr oder weniger dicht an sich zu binden, ist keine überzeugende 
Alternative in Sicht. Der Geist der europäischen Einigung in 
Kombination mit den Fleischtöpfen Brüssels hat sich als stärkste 
Waffe gegen aggressiven Nationalismus und autoritäre Herrschaft 
erwiesen. Die Feiern von Mazedonen, Montenegrinern, Serben aus Anlass
ihrer Visa-Freiheit in der EU zeigen, wie stark dieser Geist 
inzwischen den überkommenen Nationalismus dämpft.
Umso mehr fällt Bosnien aus dem Rahmen. Von seiner Verfassung 
gespalten und daher blockiert, von der EU eng geführt, von deutschen 
und verbündeten Truppen überwacht, verharrt dieser Staat noch 14 
Jahre nach Kriegsende in den alten Verkrampfungen.
Namentlich an Serbien liegt es, sie zu lösen. Schließlich regieren
die schlimmsten Blockierer in der serbischen Teilrepublik Bosniens. 
Und die hängen politisch am Belgrader Tropf. An der EU liegt es 
deshalb, weit konsequenter als bisher zu verdeutlichen: Serbien ist 
als Kandidat willkommen. Aber nur als einer, der die alten Wunden 
auch in Bosnien und im Kosovo schließen hilft.

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Telefon: 0541/310 207

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