Neue OZ: Kommentar zu Gesundheitsreform
Osnabrück (ots)
Dringliche Aufgabe
Schmerzlich bekommen Patienten zu spüren, wenn zunehmend Haus- und Fachärzte auf dem Land fehlen: Die Wartezeit erhöht sich, ebenso die Entfernung zur nächsten Praxis. Bereitschaftsdienste am Wochenende und nachts müssen neu organisiert werden. Und mit jedem älteren Mediziner, der in den Ruhestand geht und vergeblich einen Nachfolger sucht, verschärft sich die Situation.
Ärzte mit attraktiveren Rahmenbedingungen aufs Land zu locken sollte daher zu einer der dringlichsten Aufgaben für Gesundheitsminister Philipp Rösler gehören. Gefragt sind jedoch ebenso die Kassenärztlichen Vereinigungen, die Krankenkassen und die Kommunen. Sie müssen einen gerechten Ausgleich finden zwischen der günstigeren Situation für Ärzte in Ballungsgebieten und für Mediziner auf dem Land.
Einiges ist geschehen, um die Unterversorgung zu beheben - starre Altersgrenzen und Vertragsvorschriften wurden gelockert, und es gibt zeitlich begrenzte Umsatzgarantien und Sonderzuschläge. Doch das greift noch nicht genügend, um die Lücken zu füllen, zumal die Versorgung mit Klinikärzten auf dem Land oft ähnlich ungünstig ist. Zuviel Bürokratie und Budgetzwänge schrecken weiterhin ab. Reichlich Arbeit also für die Regierungskommission, mit der Minister Rösler eine Gesundheitsreform auf den Weg bringen will.
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