Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
Bundeswehr
Osnabrück (ots)
Viele Tragödien
Kanzlerin Merkel sucht in der Afghanistan-Politik den Schulterschluss mit der SPD. Das ist vernünftig. Die Bundeswehr benötigt am Hindukusch breiten Rückhalt. Und moralischen Beistand in dem von UNO und NATO getragenen Friedenseinsatz, der mit vielen Tragödien, bitteren Momenten und Frustrationen verbunden ist.
Dies führte erst gestern wieder der schreckliche Zwischenfall an einem Bundeswehr-Kontrollpunkt vor Augen: Ein vermeintlicher Terrorist wird durch deutsche Kugeln getötet. Dabei war das Opfer wohl ein harmloser Zivilist, der Warnhinweise übersehen hatte. Und die Frage stellt sich einmal mehr: Was ist der Sinn des Einsatzes?
Raus aus Afghanistan! Das fordern mittlerweile zwei Drittel der Wähler. Die emotionalen Wortgefechte infolge der harten Kritik der evangelischen Kirche zeigen zudem: Die Legitimität der UNO-Mission wird nun infrage gestellt. Die Kanzlerin darf daher nicht nur einen Konsens im Bundestag suchen. Sie muss endlich der Kluft zwischen öffentlicher und politischer Meinung stärker entgegenwirken. Merkel sollte deshalb Afghanistan zur Chefsache machen und eine überzeugende Strategie vorlegen, wie sie den Krieg beenden will, um Frieden zu gewinnen.
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