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Neue OZ: Kommentar zu Gedenktage

Osnabrück (ots)

Erinnern, aber richtig
Die Versenkung des deutschen Flüchtlingsschiffs "Wilhelm Gustloff"
vor 65 Jahren wird heute selbst von früheren Kriegsgegnern wie Polen 
als Tragödie betrachtet. So steht im polnischen Städtchen Leba unweit
des gesunkenen Schiffswracks ein Kreuz, das an die vielen 
unschuldigen Opfer erinnert.
Dieser Platz zum Gedenken an die Katastrophe von 1945 ist besser 
als jeder andere fernab. Doch weil es weder Täter- noch Opfervölker 
gibt, muss es Orte zur Erinnerung an das Kriegsleid in allen 
beteiligten Staaten geben dürfen. Genau deshalb hat die geplante 
Vertriebenen-Gedenkstätte in Berlin ihre Berechtigung - ebenso wie 
Debatten in Deutschland über neue Mahnmale für Opfer jetziger und 
vergangener Kriege. Sich unter Gewaltverzicht für das Erinnern 
einzusetzen hat aber nichts damit zu tun, was die NPD umtreibt.
Vielmehr bewundert die Partei noch heute Hitlers 
Vernichtungskrieg, wie jetzt in Schwerin deutlich wurde. Wie wäre es 
also mit neuen Denkmälern für Opfer jedweder Gewalt, also auch für 
solche der Neonazis? Denn wie der "Gustloff"-Untergang ist auch jeder
aus Fremdenhass resultierende Todesfall eine Tragödie.

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Telefon: 0541/310 207

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