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Neue OZ: Kommentar zu Steuern
Steuerhinterziehung
Bundesregierung

Osnabrück (ots)

Auf der schiefen Bahn
Mathematisch ist die Frage des Kaufs entwendeter Schweizer 
Bankdaten schnell entschieden: Zweieinhalb Millionen investiert, 
geschätzte hundert Millionen erlöst - ein Narr, wer da nicht 
zugriffe. Auch politisch spricht alles für den Erwerb der 
Sünder-Listen, weil er beim steuergeplagten Normalbürger für 
Genugtuung sorgen würde.
Angela Merkel weiß das und dringt auf einen Ankauf. Das mag ihrer 
Popularität dienen, richtig ist es nicht. Wenn die Kanzlerin in der 
Steueraffäre nur auf Zahlen und Bauchgefühl schaut, greift das zu 
kurz. Sie blendet die Begleitschäden für den Rechtsstaat aus. Wer die
Schweizer Banken als Hehler flüchtigen Steuergeldes angreift, kann 
das mit Recht nur so lange tun, wie er nicht selbst zum Hehler 
fremder Daten wird. Die Wahrheit darf eben nicht um jeden Preis 
erforscht werden. Wenn der Staat Beweise nach Belieben einkaufen 
dürfte, würde der Gerichtssaal schnell zum Basar. Zumal weitere Fälle
dieser Art zu erwarten sind.
Anstatt sich rechtlich auf die schiefe Bahn zu begeben, sollte der
Fiskus die mühsame, aber saubere Lösung wählen: Sie lautet nicht, dem
Treiben der Steuerhinterzieher tatenlos zuzuschauen. Deutschland und 
andere geprellte Staaten müssen Steuer-Trutzburgen energisch drängen,
mit ausländischen Behörden lückenlos zu kooperieren. Die Schweizer 
haben längst erkannt, dass sie in dieser Frage am kürzeren Hebel 
sitzen.

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Telefon: 0541/310 207

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