DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
Trotz Finanzkrise: DEG-Neugeschäft nochmals leicht gestiegen
Köln (ots)
- Neuzusagen mit 1,22 Mrd. Euro 1,6 Prozent höher als im Vorjahr - Portfolio um 24 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro gewachsen - Entwicklungsfinanzierer in schwierigen Zeiten besonders gefordert
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH ihr Neugeschäft im vergangenen Jahr moderat ausweiten. Sie investierte rund 1,22 Mrd. Euro in Entwicklungs- und Schwellenländern und damit rund 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr. "Entwicklungsfinanzierer wie die DEG sind angesichts der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise besonders gefordert", sagte Dr. Winfried Polte, Sprecher der DEG-Geschäftsführung, anlässlich der Jahrespressekonferenz in Köln. Das DEG-Geschäft 2008 war in einem zunehmend schwieriger werdenden weltwirtschaftlichen Umfeld noch durch eine lebhafte Nachfrage nach langfristigen Finanzierungen geprägt. Zum Jahresende verlangsamte sich das Neugeschäftswachstum. Der Bestand an laufenden Finanzierungszusagen - das Portfolio - stieg zum 31. Dezember 2008 um 24 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro. Ein Grund für das starke Wachstum waren die hohen Auszahlungen, die aus der angespannten Bedarfslage bei vielen Kunden resultierten.
Regionale und sektorale Schwerpunkte
Die Förderung des Privatsektors in Afrika ist ein zentrales Anliegen der DEG. Mit 179 Mio. Euro investierte sie dort 2008 einen ähnlichen Betrag wie im Vorjahr (187 Mio. Euro). Regionaler Schwerpunkt des Neugeschäfts war erneut Asien mit Zusagen in Höhe von 451 Mio. Euro (2007: 549 Mio. Euro). Auf Platz zwei folgte die Region Lateinamerika mit 342 Mio. Euro (2007: 193 Mio. Euro). In Europa sagte die DEG 249 Mio. Euro (2007: 244 Mio. Euro) zu. 38 Prozent ihrer Finanzierungen hat die DEG in Hoch-Risiko- bzw. Niedrig-Einkommens-Ländern investiert. Die Begleitung deutscher Investoren ist ein wichtiger Teil des DEG-Auftrags. Im vergangenen Jahr unterstützte sie deutsche Unternehmen mit 165 Mio. Euro (2007: 128 Mio. Euro) bei der Finanzierung ihrer Auslandsinvestitionen; dies ist der höchste bisher ausgereichte Betrag.
Branchenbezogen stand die Stärkung des Finanzsektors im Vordergrund. Die Zusagen in Höhe von 487 Mio. Euro (2007: 596 Mio. Euro) entsprachen einem Anteil von rund 40 Prozent des Neugeschäfts. Damit förderte die DEG vor allem lokale und regionale Geschäftsbanken und leistete so angesichts der schärfer werdenden Krise im Finanzsektor und deren regionalen Ausbreitung einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung. Für Unternehmen der Industrie stellte die DEG 23 Prozent der Neuzusagen bereit. Auf Infrastrukturmaßnahmen entfielen 19 Prozent. Projekte der Agrar- und Ernährungswirtschaft waren mit 15 Prozent vertreten. Der Einsatz von Risikokapital-Finanzierungen in Form von Beteiligungen und beteiligungsähnlichen Darlehen summierte sich auf fast 417 Mio. Euro und betrug damit rund 34 Prozent des Neugeschäfts.
Entwicklungspolitische Effekte
Für die 2008 neu zugesagten Projekte wurde ermittelt, dass die DEG zusammen mit den Investoren und anderen Finanzierungsinstituten einen Beitrag zur Schaffung von rund 35.000 neuen Arbeitsplätzen leistet, das sind 7.000 mehr als im Vorjahr.
Eine im Januar 2009 durchgeführte Untersuchung von 366 Projektunternehmen des Bestandsportfolios hat gezeigt, dass 76 Prozent der DEG-Finanzierungsvorhaben hinsichtlich ihrer entwicklungspolitischen Betrachtung uneingeschränkt positiv sind. In den Projektunternehmen sowie vor- und nachgelagerten Unternehmen der Wertschöpfungskette bzw. bei Endkreditnehmern der Finanzsektorvorhaben sind insgesamt 1,9 Mio. Menschen beschäftigt. Darüber hinaus tragen die mitfinanzierten Unternehmen zu jährlichen Staatseinnahmen in Höhe von rund 560 Mio. Euro bei und erwirtschaften Nettodevisen in Höhe von 6,2 Mrd. Euro.
Einen zusätzlichen entwicklungspolitischen Akzent setzt das Public-Private-Partnership-Programm (PPP), das die DEG im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit 1999 durchführt. Insgesamt hat sich die DEG 2008 mit 4,9 Mio. Euro an 31 solcher PPP beteiligt. Zur Verstärkung der entwicklungspolitischen Effekte durch DEG-Vorhaben hat das BMZ 2008 erneut Haushaltsmittel in Höhe von 1,3 Mio. Euro für Begleitmaßnahmen zur Verfügung gestellt, die die DEG aus Eigenmitteln um 1,2 Mio. Euro aufgestockt hat. 2008 wurden daraus insgesamt 56 Maßnahmen finanziert. In Nigeria hat die DEG beispielsweise eine Kautschuk-Plantagengesellschaft bei der Renovierung einer Schule unterstützt. Außerdem hat die DEG 2008 einen Kooperationsvertrag mit der Gates Foundation unterzeichnet, der die Förderung von Baumwolle anbauenden Kleinbauern in sechs Ländern Sub-Sahara-Afrikas vorsieht.
Für 2009 geht DEG-Geschäftsführer Polte von weiter erschwerten Rahmenbedingen aus. "Der geschwächte Finanzsektor und ein weltwirtschaftlicher Abschwung haben zu einer spürbaren Verschlechterung der kommerziellen Finanzierungsmöglichkeiten für private Investoren geführt. Das spiegelt sich bei Entwicklungsfinanzierern wie der DEG in einer entsprechenden Nachfrage wider." Allerdings seien auch die Risiken weiter gestiegen. "2009 dürfte daher ein Jahr besonders großer Herausforderungen werden." Neben einem nur leicht geringeren Neugeschäft von 1,1 Mrd. Euro plant die DEG, die in den vergangenen Jahren angestoßenen Themen fortzusetzen. "Dazu gehören Klimaschutz-Vorhaben ebenso wie Ko-Finanzierungen mit unseren europäischen Partnern und der Ausbau unseres Engagements im Versicherungssektor", so DEG-Chef Polte weiter.
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