Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur
BIP
Osnabrück (ots)
Weitsicht gefragt
Die Bundeskanzlerin hat recht behalten: Bevor es mit der Wirtschaft wieder richtig bergauf geht, wird im Jahr 2010 zunächst noch vieles schlechter werden.
Leider beschränkt sich diese Prognose von Angela Merkel nicht nur auf die sogenannten Spätindikatoren der Konjunktur, zu denen die Zahl der Arbeitslosen gehört. Nach dem Ende der Abwrackprämie und angesichts wachsender Unsicherheit über die persönliche wirtschaftliche Zukunft steht vielen Bürgern der Sinn nicht mehr groß nach Konsum. Und die Investitionslust der Unternehmer ist schon seit Langem gedämpft.
Hinzu kommt im vermeintlichen Aufschwungjahr 2010 der hartnäckige Winter. Man braucht kein großer Prophet zu sein, um vorherzusagen, dass die für Mai geplante Steuerschätzung aus Sicht der Verwalter öffentlicher Kassen enttäuschend ausfallen wird. Oder anders ausgedrückt: Die Hoffnung auf spürbare Entlastungen für Bürger und Unternehmen schwindet mit jedem weiteren Tag, an dem sich die deutsche Wirtschaft in der Frostperiode befindet.
Umso mehr kommt es jetzt darauf an, die Konjunktur mit Weitsicht zu lenken. Das erfordert etwa einen flexiblen Umgang mit witterungsbedingt aufgeschobenen Investitionsprojekten, die durch staatliche Konjunkturprogramme finanziert werden. Ein Festhalten an starren Fristen würde genau das verhindern, was derzeit alle wollen: einen möglichst stetigen Aufschwung.
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