Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Lufthansa
Osnabrück (ots)
Am Boden
Der Lufthansa drohen schwere Turbulenzen. Denn die Gewerkschaft der Piloten ruft nicht nur für Stunden oder einzelne Tage zum Ausstand auf, sondern gleich für vier Tage - ein deutliches Zeichen dafür, wie weit die Positionen auch nach monatelangen Verhandlungen noch auseinanderliegen. Und dafür, wie verhärtet die Fronten sind.
Ebenso wie die Vereinigung Cockpit hat auch die Lufthansa die Zeichen auf Sturm gestellt. Denn es ist unübersehbar, dass sie immer mehr Flüge über zugekaufte Billigflieger abwickeln will. Die Angst der angestammten Piloten um ihre Jobs ist deshalb nur verständlich. Sie wehren sich gegen einen Trend, den man in der Schifffahrt bereits seit Langem kennt, die Ausflaggung. Das heißt: Es geht nicht nur um ein paar Gehaltsprozente, sondern ums Ganze. Für weitere Dramatik sorgt die Wirtschaftskrise. Denn auch die Lufthansa ist vom Absturz der Passagierzahlen betroffen. Hinzu kommt der anhaltende Trend zu preiswerteren Tickets. Kurzum: Wenn sie konkurrenzfähig bleiben will, muss die Kranich-Linie die Kosten weiter senken.
Die Piloten werden es deshalb schwer haben, eine Beschäftigungsgarantie durchzusetzen. Vor allem das gewünschte Mitspracherecht bei strategischen Entscheidungen, welche Gesellschaft welche Linie bedient, wird heftig umstritten bleiben. Die Aussichten für Flugreisende sind deshalb düster - womöglich sogar über die erste Streikwoche hinaus.
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