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Neue OZ: Kommentar zu Kirche
Missbrauch

Osnabrück (ots)

Richtige Worte
Vorschnelle Urteile führen nicht weiter und werden auch dem 
vielfältigen Leid der Opfer nicht gerecht", schreibt der Osnabrücker 
Bischof Bode in seinem Brief an die Gemeinden. Damit hat er 
einerseits natürlich recht. Aber von "vorschnell" kann zumindest dann
nur bedingt die Rede sein, wenn jahrzehntealte Missbrauchsfälle erst 
heute bekannt gemacht oder neu bewertet werden. Über sie zu urteilen,
und zwar sehr viel anders als bisher, ist überfällig.
Dennoch: Bode findet gute Worte. Die Gemeinden werden es ihm danken. 
Der Bischof stellt sich klar vor seine Kirche, nicht im Ansatz vor 
die Übeltäter. Und er bittet um Vergebung - etwas, was sich viele 
Katholiken längst auch vom Papst erwarten.
Jetzt taten es Bode und andere deutsche Bischöfe. Sie nehmen damit
einen Teil des allgemeinen wie auch innerkirchlichen Drucks aus der 
Debatte. Ob sich freilich der bischöfliche Wunsch erfüllt, einen 
"Raureif an Kälte" in der Jugendarbeit zu verhindern, wird sich erst 
noch zeigen. Auch für den Raum Weser-Ems zeichnet sich ab, dass eine 
Gesamtbilanz der Fälle noch aussteht. Bodes Brief ist ein wichtiger 
Schritt - dem aber regional wie bundesweit noch weitere folgen 
müssen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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