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Neue OZ: Kommentar zu Musik
Festspiele

Osnabrück (ots)

Flexible Formen
Die Welt ist kurzlebiger geworden, auch die der Kunst. So wie es 
keine lebenslangen Ehen zwischen Orchestern und Dirigenten mehr gibt,
war auch Theaterpatriarch Wolfgang Wagner ein Wesen einer vergangenen
Epoche.
Das ist ein Verlust, den man betrauern darf: Denn die unbedingte 
Identifikation, mit der Wagner die Bayreuther Festspiele zu seinem 
Lebensinhalt machte, existiert kaum noch. Doch die Zehnerjahre des 
21. Jahrhunderts stellen andere Anforderungen an jeden Einzelnen, an 
die Kunst und an die Künstler als die Adenauer-Ära. Damals strömte 
ein Publikum ganz selbstverständlich in die Oper, heute wählen viele 
verschiedene Publika zwischen Oper, Kino und Fußball.
Deswegen inszeniert Katharina Wagner Puccini, initiiert Public 
Viewing und versucht, Kindern die Werke ihres Urgroßvaters zu 
vermitteln. Denn um dem Opernrepertoire Kontinuität zu sichern, 
braucht es flexible Formen der Vermittlung.

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Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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