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Neue OZ: Kommentar zu Türkei
Iran
Atom
EU

Osnabrück (ots)

Unversöhnlich
Das deutsch-türkische Verhältnis ist angespannt. Bei allen großen 
Politik-Themen stehen sich die Positionen von Ankara und Berlin 
derzeit fast unversöhnlich gegenüber.
Stichwort EU-Beitritt: Während Kanzlerin Merkel auf eine 
privilegierte Partnerschaft pocht, strebt Ministerpräsident Erdogan 
die Vollmitgliedschaft an. Auch beim Streitpunkt Einwanderung klaffen
die Vorstellungen auseinander: Merkel will Migranten integrieren. 
Dagegen erweckt Erdogan den Anschein, als sehe er die 
Parallelgesellschaften in Köln oder Berlin insgeheim als Satelliten 
des türkischen Hoheitsgebietes an.
Im Atomstreit mit dem Iran wirbt die Kanzlerin für verschärfte 
Sanktionen, was Erdogan ablehnt, der den notorischen 
Holocaust-Leugner und Präsidenten Ahmadinedschad einen Freund nennt. 
Der türkische Premier schätzt darüber hinaus Sudans Staatschef 
al-Baschir, obwohl der vom Strafgerichtshof in Den Haag wegen 
Kriegsverbrechen mit internationalem Strafbefehl gesucht wird. Merkel
dürfte daher kein Interesse daran haben, in Erdogans Freundeskreis 
aufgenommen zu werden.
Gleichzeitig sind stabile deutsch-türkische Beziehungen von so 
großer Bedeutung, dass keine Seite eine weitere Verschlechterung des 
politischen Klimas riskieren sollte. Merkel hat somit am Bosporus 
keine leichte diplomatische Mission zu bestehen, die zudem kaum 
substanzielle Ergebnisse verspricht.

Pressekontakt:

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Telefon: 0541/310 207

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