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Neue OZ: Kommentar zu Kirgistan

Osnabrück (ots)

Gewaltwelle Stoppen
Die Entwicklung in Kirgistan war abzusehen: Wer sein Volk so 
täuscht, benachteiligt, drangsaliert und verarmen lässt, wie es der 
jetzt gestürzte Präsident Kurmanbek Bakijew tat, muss damit rechnen, 
aus dem Amt gejagt zu werden. Der 2005 nach dem Sturz des Despoten 
Askar Akajew gefeierte Tulpen-Revolutionär hat seine hehren Ideale 
und Versprechungen verraten: Korruption, Vetternwirtschaft, Zensur, 
Geheimdienstaktionen gegen Oppositionelle - was Bakijew ausmerzen 
wollte, blühte unter seiner Führung wieder kräftig auf.
Dennoch nahmen es US-Regierung und EU mit den 
Menschenrechtsverletzungen in Kirgistan nicht so genau. Auch der 
Kreml ließ Bakijew schalten und walten. Der Grund: Washington und 
Moskau unterhalten strategisch wichtige Militärbasen im Land und 
sehen die Regierung in Bischkek als Bollwerk gegen islamische 
Extremisten in Zentralasien.
Das bedeutet nicht, dass die USA und Russland ihre Ziele dort 
partnerschaftlich verfolgen. Im Gegenteil: Die zunehmende Präsenz der
NATO in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion ist dem Kreml ein Dorn 
im Auge. Schon geht das Gerücht, Moskau habe in Kirgistan gezündelt.
Wichtig ist es nun, dem Land wirtschaftlich auf die Beine zu 
helfen, um Terroristen keinen Nährboden zu bereiten. 
Oppositionsführerin Rosa Otunbajewa könnte sich als Hoffnungsträgerin
erweisen. Zuerst muss die Chefin der Übergangsregierung die 
Gewaltwelle stoppen. Aber noch gibt Bakijew nicht auf.

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