Neue OZ: Kommentar zu Kunst
Personalien
Osnabrück (ots)
Zu gut kommuniziert
Werkschauen zu internationalen Größen wie Louise Bourgeois und Donald Judd, publikumswirksame Ausstellungen zu Caspar David Friedrich oder Munch, Themenschwerpunkte, die im Querschnitt die Kunstjahre 1937, 1968 und die Dekade der 80er analysierten. Schon das Ausstellungsprogramm, das Thomas Kellein seit 1996 in Bielefeld auf die Beine gestellt hat, ist aller Ehren wert. In einem unausrottbaren Running Gag wird die Existenz Bielefelds gerne mal ganz infrage gestellt. In der Kunstszene wurde dieser Witz nicht gemacht: Hier ist Bielefeld eine feste Größe auf der Landkarte.
Genauso umtriebig war Kellein in der Pflege des Bestands: Obwohl die Kunsthalle seit seinem Amtsantritt ohne öffentlichen Ankaufsetat auskommen muss, hat Kellein angekauft - namhafte Werke. Dabei half seine Kreativität beim Einwerben privater Fördermittel. Mitunter bekam die Kunsthalle die Werke auch direkt von den Künstlern geschenkt.
Das alles ist in der Provinz nur möglich, wenn ein starker Kommunikator seinem Haus ein Gesicht gibt. Bielefeld hatte das Glück, über eine solche Person zu verfügen. Mit dem naheliegenden Risiko: Wer so gut nach außen wirkt, fällt auch anderen Arbeitgebern auf.
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