Neue OZ: Kommentar zu Musik
Festspiele
Osnabrück (ots)
Die zentrale Frage bleibt offen
Auf die Verkündigung des Leitungsteams für den Bayreuther "Ring" wartet die Wagner-Gemeinde ähnlich gebannt wie die Katholiken auf die eines neuen Papstes. Nun steigt erster dünner Rauch am Grünen Hügel auf: Der Dirigent für die Neuproduktion im Wagnerjahr 2013 steht fest. Mit Kirill Petrenko gibt dann ein Vertreter jener charismatischen Dirigenten-Generation sein Bayreuth-Debüt, die seit einigen Jahren das musikalische Sagen hat: Daniele Gatti, Christian Thielemann oder, nächstes Jahr, Thomas Hengelbrock.
Aber schon diese kleine Liste zeigt: Am Dirigentenpult herrscht der geringste Handlungsbedarf. Die Antwort auf die zentrale Frage bleiben die Wagner-Schwestern hingegen immer noch schuldig: Wer soll denn nun den Jubiläums-"Ring" inszenieren? Das Gerücht, mehrere Regisseure würden sich die Monsteraufgabe teilen, macht seit Beginn der diesjährigen Festspiele die Runde und hält sich hartnäckig - die Notlösung für die Wagner-Schwestern? Denn allmählich läuft ihnen die Zeit davon. Dabei ist dieser Ring mit Bedeutung hoch aufgeladen: Zum 200. Geburtstag Richard Wagners verantworten die Urenkelinnen ihren ersten "Ring". Tankred Dorsts Regiedesaster darf sich da nicht wiederholen.
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