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Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt
Ein-Euro-Jobs

Osnabrück (ots)

Warum erst jetzt?

Es ist eine enttäuschende und empörende Bilanz, die der Bundesrechnungshof da gezogen hat. Seit fünf Jahren schon gibt es die Ein-Euro-Jobs, und trotzdem reißt die Kritik an den umstrittenen Arbeitsgelegenheiten nicht ab. Dabei geht es um viel Geld. Auf 1,7 Milliarden Euro im Jahr summieren sich die Ausgaben - Geld, das offenbar zum Teil zum Fenster rausgeworfen oder sogar für die Verdrängung regulärer Arbeitsstellen missbraucht wird. Damit muss endlich Schluss sein.

Warum erst jetzt flächendeckend Beiräte über die Einhaltung der Vergaberegeln wachen sollen, ist nicht zu verstehen. Auch muss dem Vorwurf nachgegangen werden, dass Ein-Euro-Jobs "meist wahllos" vergeben werden, ohne Hilfsbedürftige weiter zu beraten. Zwar ist es richtig, dass es sich bei den Betroffenen zumeist um Menschen mit schwerwiegenden Vermittlungshemmnissen handelt. Bei etlichen von ihnen gilt es schon als Erfolg, wenn sie sich wieder an einen geregelten Tagesablauf gewöhnen. Doch darf dies nicht dazu führen, die Messlatte bei der Betreuung tief zu legen. Stattdessen sollten die Arbeitslosen besonders intensiv und langfristig begleitet werden, damit sie wieder eine Perspektive bekommen, auf eigenen Beinen zu stehen. Oder geht es etwa nur darum, einige Hunderttausend Menschen auf Abstellgleise zu schieben und so aus der Arbeitslosenstatistik zu entfernen?

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