Neue OZ: Kommentar zu Kultur
Ausstellungen
Ikonen
Monroe
Osnabrück (ots)
Ikone Marilyn - einfach zum Niederknien!
Marilyn Monroe im Ikonenmuseum - nur der billige Marketingtrick eines ansonsten nicht sonderlich beachteten Hauses? Mitnichten. Das Thema ist gerade an diesem Ort bestens platziert. Wo sonst sollte der unmittelbare Energieübersprung zwischen Pop und Religiosität besser inszeniert werden können? Ikonen sind bekanntlich viel mehr als bloße Abbildungen religiöser Motive. Als geweihte Objekte verbürgen Ikonen den unmittelbaren Kontakt zwischen Betrachter und religiöser Sphäre. Der Starkult funktioniert ähnlich - als Berührung durch das Göttliche.
Der kleine Unterschied: Der Star schwebt aus dem Universum des Pop zu gewöhnlichen Sterblichen hernieder. Seine Magie nährt sich aus künstlerischer Inspiration und erotischer Spannung. Für magische Aufladung sorgt eine mediale Allgegenwärtigkeit, die sich mit der Person des Stars und Objekten aus seinem Lebensumfeld verbindet. Am Lockenwickler, der in Frankfurt zu sehen sein wird, hängt noch ein Haar der Diva. Stärker kann sich die Ikone Marilyn nicht vermitteln als durch Spuren ihrer körperlichen Präsenz. Das überspringt sogar die Grenze von Leben und Tod.
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