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Neue OZ: Kommentar zu Landesregierung
Kabinett
Grotelüschen
Niedersachsen

Osnabrück (ots)

Sensible Antworten nötig

Man hat ihr noch die Chance gegeben, um der besseren Optik willen von sich aus den Rücktritt zu erklären. Mehr war für Astrid Grotelüschen nicht drin zum Abschied ihres bitteren Ausflugs in die Landespolitik. Heute ist klar: Die 46-Jährige hätte nie in das Ministeramt berufen werden dürfen, aber sie hätte auch selber dieses Angebot ausschlagen müssen. Ihre familiäre und berufliche Verknüpfung mit einem agrarindustriellen Unternehmen stand einer unabhängigen, unangreifbaren Ausübung des Ministeramtes im Wege - und wurde auch prompt von Opposition und radikalen Verbänden zu einer Kampagne genutzt, die das Regierungslager zunehmend in die Enge trieb.

Der designierte Ressortchef Gert Lindemann hat solche Vorbelastungen nicht. Er ist ein erfahrener, gewiefter Agrarexperte, wie selbst der Oppositionsführer im Landtag respektvoll anerkannte. Und dennoch: Auch für den neuen Minister bedeutet es eine Herausforderung, die Landwirtschaft in Niedersachsen so auszurichten, dass sie möglichst breite gesellschaftliche Akzeptanz findet.

Nur als Vertreter von Landwirtsinteressen zu agieren reicht heute nicht mehr. Verbraucherschutz hat enorm an Stellenwert gewonnen, und vielerorts gibt es Konflikte wegen überbordender Ausbreitung von Großmastanlagen. Auch Tierschutz rückt verstärkt in den Fokus. Darauf gilt es sensibel Antworten zu finden.

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