Neue OZ: Kommentar zu Gastgewerbe
Umsatz
Osnabrück (ots)
Keine voreiligen Schlüsse
Hotels stark, Restaurants schwach. So etwa lässt sich die Bilanz des Gastgewerbes in den ersten elf Monaten 2010 zusammenfassen. Aus den Zahlen sollten aber keine voreiligen Schlüsse gezogen werden. Schwierig ist etwa, den Effekt einzuschätzen, den die Senkung der Mehrwertsteuer für Hotels durch die schwarz-gelbe Koalition ausgelöst hat. Zwar kommen Herbergen besser aus der Krise als Gastronomie-Betriebe. Das könnte aber vor allem an den Geschäftsreisen liegen, deren Zahl wegen der anziehenden Konjunktur steigt.
Schwer ist auch, die Wirkung der Rauchverbote in Restaurants und Kneipen einzuschätzen. Viele Gastronomen kritisieren die Regelungen bis heute, weil sie zu Umsatzeinbußen führten. Gerade die jüngsten Zahlen scheinen aber wenig aussagekräftig, weil sie zu stark von der Wirtschaftskrise und dem insgesamt miesen Wetter im vergangenen Jahr beeinflusst werden.
Über Mehrwertsteuer-Reform und Rauchverbote darf also weiter gestritten werden. Dabei aber die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes heranzuziehen wäre nicht überzeugend. Dafür waren die Umsatzeinbrüche im Krisenjahr 2009 zu verheerend. Besser ist, mit einer Bilanz der Reformen zu warten - bis sich die Wirtschaftslage weiter normalisiert hat und das Niveau von vor dem Konjunktureinbruch in etwa erreicht ist.
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