Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher
Diesel
Preise
Osnabrück (ots)
Ruhig wundern
Da hat EU-Kommissar Algirdas Semeta aber etwas angerichtet: Wer sich an den Spritpreisen vergreift, darf sich heftigen Gegenwinds sicher sein. Allerdings: Die Wahrscheinlichkeit, dass seine Initiative in dieser Form umgesetzt wird, tendiert gegen null. Einstimmig müssen die EU-Mitgliedstaaten Steuerfragen entscheiden. Schon Deutschland wird in diesem Fall kaum mitspielen. Autofahrer können also ruhig bleiben, aber sie dürfen sich auch wundern. Zum Beispiel über die Argumente derjenigen, die Semetas Initiative kritisieren. Ist es nicht in der Tat vernünftiger, Kraftstoffe auf gleicher Grundlage zu besteuern? Selbstverständlich. Im Kampf gegen CO2 sind Energiegehalt und Emissionen zum Wohle der Umwelt die passenden Steuer-Richtwerte.
Wer diese Berechnungsgrundlage ablehnt, argumentiert mit gewachsenen nationalen Strukturen, Fortschritten der Dieseltechnik oder diffusen "falschen Signalen". Wenn sich die Industrie über Jahre an bisherige Regelungen angepasst hat, mit den geplanten Übergangsfristen sollte eine Umstellung kein großes Problem darstellen. Dasselbe gilt auch für den normalen Autofahrer, betrachtet man den Lebenszyklus eines Privat-Pkw. Sie werden sich früher oder später eh mit dem Ende von Super und Diesel abfinden müssen, die EU arbeitet beharrlich daran. Aber das ist, nüchtern betrachtet, kein Grund zur Aufregung.
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