Neue OZ: Kommentar zu FDP
Osnabrück (ots)
Keine halben Sachen
Zerreißprobe in der FDP: Nach den Wahldebakeln in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind noch viele Rechnungen offen. Die Parteibasis ist zu Recht sauer über leichtfertig verspieltes Vertrauen und drängt auf Konsequenzen.
Die Kontroversen sind notwendig, haben aber auch eine Kehrseite. Je länger sie dauern, desto tiefer sinkt die Popularität der Liberalen. Denn wer mag schon Streithähne, die unablässig aufeinander einhacken? Höchste Zeit, reinen Tisch zu machen. Es ist deshalb ein wichtiger Etappensieg für den künftigen Vorsitzenden Philipp Rösler, dass nun auch die Spitze der Bundestagsfraktion neu gewählt werden soll. Alles andere wäre nur eine halbe Sache.
Auseinandersetzungen wie am Wochenende in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg kann sich die FDP jedenfalls nicht länger leisten. Ein Noch-Vorsitzender, der sich öffentlich von Parteifreunden abwatschen lassen muss, sowie eine umstrittene Landeschefin, die sich nur äußerst knapp bei der Wiederwahl durchsetzen kann und trotz des Denkzettels dreist behauptet, sie fühle sich gestärkt: Das ist alles andere als Wahlwerbung für die Liberalen. Es sind Auftritte von zerstörerischer Außenwirkung.
Allein mit neuen Gesichtern ist es allerdings nicht getan. Die FDP muss sich auch inhaltlich neu aufstellen. Bis zum Überdruss Steuersenkungen fordern und sich an die Union hängen - eine solch simple Taktik wird nicht noch einmal zum Erfolg führen.
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