Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität
EC-Karten
Osnabrück (ots)
Genau hinschauen
Neun Angriffe auf Geldautomaten finden im Schnitt pro Tag im gesamten Bundesgebiet statt. Das hört sich gar nicht so dramatisch an, auch wenn die Zahlen zuletzt deutlich gestiegen sind. Tatsächlich ist das Risiko, in deutschen Banken und Sparkassen in die Fänge von Betrügern zu geraten, aber weitaus größer, als es die offizielle Statistik der Polizei glauben macht.
Denn das Bundeskriminalamt präsentiert lediglich die registrierten Fälle von Datenklau am Automaten. Das Gros der Angriffe auf arglose Bankkunden bleibt im Dunkeln, weil die Betroffenen sich nicht an die Behörden wenden. Wer abgezockt wird, bekommt das Geld in aller Regel von seiner Bank zurück. Damit ist die Sache erledigt - auch für die betroffenen Institute, die kein Interesse daran haben, dass Beutezüge an ihren Automaten publik werden und das gute Image leidet.
Hier wäre mehr Offenheit gefragt, um das Bewusstsein der Kunden für die Gefahr zu schärfen. Wer nicht weiß, dass er zum Beispiel auf Minikameras, Mikrofone und manipulierte Kartenschlitze achten sollte, ist ein leichtes Opfer für Kriminelle. Das gilt auch an Ticket-Automaten der Bahn oder bei der Kartenzahlung an der Benzinzapfsäule, die die Täter zunehmend ins Visier nehmen. Die gute Nachricht: 2011 sind die Betrugszahlen stark rückläufig, nachdem der für Manipulationen anfällige Magnetstreifen der EC-Karte in Deutschland weitgehend ausgedient hat.
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