Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher
Preise
Statistik
Osnabrück (ots)
Am Ziel vorbei
Keine Angst vor Inflation! Na ja, ganz so einfach ist es nicht. Denn natürlich sind die jüngsten Berechnungen des Bundesamtes für Statistik ein Ärgernis: Auf 2,4 Prozent ist die Teuerungsrate im April im Vorjahresvergleich gestiegen, immerhin der höchste Stand seit zweieinhalb Jahren. Die sinkende Kaufkraft bekommen die Verbraucher vor allem an den Tanksäulen zu spüren oder beim Einkaufen von Lebensmitteln. Außerdem frisst die Teuerungsrate die derzeit maue Verzinsung vom Ersparten vieler Anleger auf.
Allerdings gibt es auch gute Nachrichten. Denn die Inflation wird derzeit maßgeblich von den steigenden Rohstoffpreisen getrieben. Das heißt: Die Preissteigerungen sind weniger hausgemacht, vielmehr werden sie vor allem über das teure Öl importiert. Der Kursrutsch an den Rohstoffmärkten in der vergangenen Woche lässt hoffen, dass sich die Lage schon im Mai entspannen könnte. Die Preise für Öl, Kupfer und Co. eilen der realwirtschaftlichen Entwicklung aber immer noch voraus. Es steckt viel Spekulation im Markt, die sich mit dem jüngsten Kursrutsch zumindest teilweise erledigt haben könnte.
Sicher ist das allerdings nicht. Die Währungshüter bei der Europäischen Zentralbank haben daher Gründe, sich zu sorgen. Denn den Verbrauchern ist egal, weshalb die Preise steigen. Sie zahlen am Ende drauf. Zwei Prozent und nicht mehr lautet das offizielle Inflationsziel der Zentralbank. Daran muss sie sich messen lassen.
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