Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
EHEC
Osnabrück (ots)
Vorsicht ja, Panik nein
Keine Frage: Ein Keim, der bislang mindestens vier Todesopfer gefordert, mehrere Hundert teils schwere Krankheitsverläufe verursacht und Wissenschaftler vor Rätsel gestellt hat, darf Verunsicherung auslösen. Dass der Erreger jetzt in spanischen Gurken nachgewiesen wurde, zeigt: Bestimmte Gemüse sind tatsächlich eine Gefahr. Solange nicht restlos geklärt ist, welche weiteren Quellen eine EHEC-Infektion auslösen können, muss also höchste Vorsicht gelten.
Panik und Hysterie sind dennoch unangemessen. Komplett auf Gemüse zu verzichten dürfte allenfalls für Risikogruppen wie Kleinkinder oder Schwangere Sinn machen. Alle anderen können sich ruhigen Gewissens damit begnügen, die aktuellen Empfehlungen zu beherzigen. Momentan heißt das vor allem, die Warnungen des Robert-Koch-Instituts vor Gurken, Salat und Tomaten ernst zu nehmen.
Umgekehrt bedeutet das aber auch: Sobald das Institut Entwarnung gibt, kann das fragliche Gemüse wieder verzehrt werden. Vorbeugender Verzicht schadet den Erzeugern grundlos. Denn gerade die heimischen Hersteller dürfen nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Dass zunächst allgemein vor Produkten aus Norddeutschland gewarnt wurde, war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sie könnte sich bald als hinfällig erweisen. All dies nützt den bereits Infizierten freilich nicht. Auch ihnen ist aber mit klarem Sachverstand mehr geholfen als mit Panikmache.
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