Neue OZ: Kommentar zu Serbien
Festnahme
Mladic
Osnabrück (ots)
Sieg der Gerechtigkeit
Die Festnahme des Schlächters von Srebrenica ist ein Sieg für die serbische Nation. Sie hat mit der Verhaftung des Ex-Generals Mladic endlich das düstere Kapitel der Balkan-Kriege geschlossen, und sich damit das Tor nach Europa weit geöffnet.
Es gibt sie zwar noch in Belgrad, die ewiggestrigen Nationalisten, die einen Massenmörder zu einem Helden verklären. Doch Serbien will nach Europa. Massaker, Hass und Gewalt sind Geschichte, für die Mladic jetzt vor dem Kriegsverbrecher-Tribunal zur Rechenschaft gezogen wird. Darauf haben die Angehörigen der Opfer leider mehr als 15 Jahre warten müssen. Das ist bitter, aber kaum von den USA oder den EU-Staaten zu ändern gewesen. Druck und Anreize haben jedoch gewirkt. Von den 161 vor dem Tribunal in Den Haag angeklagten mutmaßlichen Kriegsverbrechern wurden mittlerweile 160 gefasst. Die internationale Justiz in Den Haag hat bei der Aufarbeitung des Kriegs einen historischen Erfolg erzielt.
Dass Milosevic, Karadzic, Mladic und andere Kriegsverbrecher auf dem Balkan ausgeschaltet wurden, ist auch ein Verdienst der alliierten Truppen unter US-Führung, die vor mehr als 15 Jahren das Morden gestoppt haben. Europa hatte zuvor dem Völkermord über Jahre tatenlos zugeschaut. Dieser denkwürdige Pazifismus gilt zwar besonders in Deutschland als chic. Doch Mladic und andere Mörder wären noch heute freie Männer, wenn die Gerechtigkeit nicht gesiegt hätte.
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