Neue OZ: Kommentar zu Österreich
Musik
Festspiele
Osnabrück (ots)
Konzepte müssen her
Schon gut möglich, dass Salzburg mit Christian Thielemann liebäugelt. Er ist ein fantastischer Dirigent, bewegt sich souverän auf dem gesellschaftlichen Parkett, und außerdem muss man keine zermürbenden Experimente erwarten. Thielemann steht für Romantik und Pultstar-Tradition. Ein perfekter Nachfolger Karajans.
Doch ist es das, was die Osterfestspiele brauchen? Die Berliner Philharmoniker haben sich ganz gewiss nicht auf die feine Art verabschiedet, aber sie hatten plausible Gründe für die Trennung: mehr Angebote für den Nachwuchs, interessantere Operninszenierungen, mehr Vielfalt. Damit lockte Baden-Baden, und gewann.
Der Chef der Osterfestspiele, Peter Alward, muss sich deshalb auch keine Gedanken über Künstler machen, noch nicht. Zunächst sollte er Konzepte entwerfen, die das Festival fit für die Zukunft machen. Dabei kann er sich ruhig Anregungen bei den Konzertreihen holen, die Markus Hinterhäuser für die Salzburger Festivalsommer entwirft: Programme, die den Bruch wagen, Neues neben Altem präsentieren, unterschiedliche Publikumsschichten ansprechen. Das, was die Berliner Philharmoniker in Salzburg wollten.
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