Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Infektionen
Agrar
Osnabrück (ots)
Zu Recht alarmiert
Das fehlte noch: Als hätten die Bauern hierzulande nicht schon genug Sorgen nach Dioxin im Futter, EHEC und ernteschmälernder Trockenheit, schwappte jetzt auch noch das Geflügelpest-Virus nach Niedersachsen über. Kein Wunder, dass man gestern in Hannover alarmiert reagierte.
Gottlob scheint es sich bei dem jetzt eingeschleusten Virus nicht um eine der sehr aggressiven Varianten zu handeln. Auch ist noch unklar, ob die Jungtiere tatsächlich infiziert sind und ganze Bestände getötet werden müssen. Dennoch gibt es Anlass zu großer Besorgnis. Wenn es zutrifft, was Agrarexperten gestern in Hannover kolportierten, dann hat Nordrhein-Westfalen bei der Bekämpfung des jüngsten Pestausbruchs gehörig versagt. Demnach grassierte die Geflügelgrippe dort bereits seit Wochen, ohne dass mit sofortigen Sperren eine weitere Ausbreitung vereitelt wurde.
Dieser Vorgang ist von solcher Tragweite, dass eine genaue und schnelle Aufklärung zwingend notwendig erscheint. Es kann nicht angehen, dass ein Land wie Niedersachsen mit der höchsten Tierdichte überhaupt von Seuchen heimgesucht wird, weil man andernorts Gefahren unterschätzt oder schludrig handelt. Gewiss: Der forsche NRW-Verbraucherminister Remmel hat gestern Fehler bei der Pest-Bekämpfung pauschal zurückgewiesen. Aber es bleiben etliche Fragen offen, die ein Nachhaken lohnen.
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