Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Verkehr
Bahn
Stuttgart 21

Osnabrück (ots)

Auge um Auge

Nicht einmal eine Woche ist es her, dass der Protest gegen Stuttgart 21 nachhaltig friedlich zu verlaufen schien. Die Deutsche Bahn hatte wieder angefangen, an ihrem Bahnhofsprojekt zu bauen, und die Gegner demonstrierten zivilisiert dagegen. Doch seit der jüngsten Montagsdemonstration ist die überwunden geglaubte Gewaltbereitschaft wieder zutage getreten: Eine Handvoll Randalierer stürmte die Baustelle, zerstörte Fahrzeuge und verletzte einen Polizisten schwer im Gesicht.

Dieser Akt ist verachtenswert und zu verurteilen. Der Fall erinnert spiegelverkehrt an den überharten Polizeieinsatz vom 30. September 2010, bei dem ein Mann sein Augenlicht verlor. Auge um Auge, Zahn um Zahn darf nie zur Anleitung werden, schon gar nicht im Streit um einen Bahnhof der Zukunft. Wie einst der alteingesessene Mann in China, der sich mit Furor gegen Bulldozer wehrte, die sein Haus für die Errichtung eines neuen Viertels plattmachen sollten, gingen einige Demonstranten vor. Der sachlich berechtigte Widerstand gegen Stuttgart 21 hat sich verselbstständigt und Frustrierte der Gesellschaft erfasst.

Als Konsequenz aus diesem beschämenden Abend sollte die große Mehrheit der Gegner bei der gewaltlosen, teils intelligenten Linie bleiben. Die Polizei muss leider ihre Präsenz am Kopfbahnhof verstärken. In fast allen Facetten erweist sich das Verkehrsvorhaben als Trauerspiel.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 21.06.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Steuern / Koalition

    Osnabrück (ots) - Der Schein trügt Alles könnte so schön sein. Die Wirtschaft brummt, und die Steuerquellen sprudeln so kräftig wie lange nicht mehr. Eigentlich ist das der ideale Augenblick für Steuerentlastungen. Schade nur, dass der Schein trügt. Schließlich sitzt der Staat auf einem schwindelerregenden Schuldenberg von fast zwei Billionen Euro. Zudem wird nirgendwo gespart, sondern alle Finanzminister sind ...

  • 21.06.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Steuern / Stolpersteine

    Osnabrück (ots) - Ideeller Gewinn Ein Messingschild sieht wie das andere aus: Auf diese Sicht reduzieren Finanzbeamte Gunter Demnigs "Stolpersteine". Das ist lachhaft, aber unausweichlich. Denn Kunst und Verwaltung legen Maßstäbe an, die sich diametral widersprechen müssen, und das bei ein und derselben Sache. Steuerprüfer brauchen ein Objekt, um beurteilen zu können. Für den politischen und sozialen Prozess, der ...

  • 21.06.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Tunesien / Prozesse

    Osnabrück (ots) - Ein Tages-Gericht ohne Folgen Kurzer Prozess, harte Strafen, und doch ist vorerst nur wenig gewonnen. Denn das Tages-Gericht über Tunesiens früheren Diktator Ben Ali und seine Frau Leila spiegelt die missliche Lage in den Ländern der arabischen Revolution: Der Richterspruch ist zwar ein Signal für den Aufbruch. Ein Zeichen für die Demokratisierung eines Landes ist damit allerdings keineswegs ...