Neue OZ: Kommentar zu Kunst
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Osnabrück (ots)
App Store als Kunstmarkt?
Schon 700 000 Apps zählt ZKM-Chef Peter Weibel. Ein Wust digitaler Anwendungen, der vom Routenplaner bis zum Ballerspiel alles umfasst. Per Kunstpreis und Ausstellung will das Zentrum für Kunst und Medientechnologie hier ästhetische Kriterien einführen. Recht so! Vorauswahl kann bei einem so unüberschaubaren Angebot nur nutzen.
Wird der App Store damit zur Galerie? Seinen Vorschlag, auf der Plattform eine Sparte für Media Art einzurichten, untergräbt Weibel durch die eigenen Auswahlkriterien: Spiele lässt er ebenso für die Schau zu wie den Schulplaner eines 17-jährigen Programmierers, Apps, die sich selbst gar nicht als Kunst definieren und in anderen Rubriken gut aufgehoben sind.
Ein Fragezeichen muss auch hinter die Reaktion des Kunstmarkts gesetzt werden, der Spitzenwerke oft mit Spitzenpreisen identifiziert, und dazu Unikate braucht. Ob die Kunstgeschichte Werke kanonisiert, die 79 Cent kosten, sich über die Masse finanzieren und kein Original kennen? Sei's drum: Als Anreger für das Schöne im App Store hat der Preis schon gewirkt, zumindest beim Autor dieser Zeilen.
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