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Neue OZ: Kommentar zu Olympia 2018
Bewerbung
München

Osnabrück (ots)

Wintermärchen 2018 - warum nicht?

Nicht immer haben sich die Herren der Ringe für die Favoriten entschieden. Turin 2006, Sotschi 2014 oder im Sommer Rio de Janeiro (2016) zum Beispiel waren Außenseiter, erhielten aber dennoch den Zuschlag. Elementare Kriterien spielen eine Rolle bei der Vergabe der Olympiaorte. Die Infrastruktur, der Umweltaspekt, die enorm wichtigen Fernsehrechte, die Universalität oder der Einfluss von mächtigen Menschen wie der des damaligen russischen Präsidenten Putin etwa. In welchem Maße diese Gesichtspunkte bei der Entscheidungsfindung ins Gewicht fallen, ist zweitrangig. Der bedeutendste Aspekt ist: Was bringt die Vergabe dem IOC?

Der ungesättigte asiatische Wintersportmarkt bietet riesige Verdienstmöglichkeiten. Große Konzerne unterstützen die Bewerbung. Aus diesem Grund spielt Geld für Pyeongchang keine Rolle. Das ist ein vermeintlicher Vorteil, der die Südkoreaner optimistisch stimmt. Der andere: Die Asiaten sind zweimal gescheitert. Eine dritte Abfuhr würde das endgültige Aus und einen immensen Gesichtsverlust bedeuten Zwei Niederlagen haben die Vertreter Pyeongchangs mit asiatischer Höflichkeit hingenommen. Jetzt melden sie Ansprüche an und pochen auf den Zuschlag.

Vielleicht eine Spur zu forsch und zu fordernd. Und hier liegt Münchens Chance. Mit Katarina Witts Charmeoffensive und der bedingungslosen Unterstützung durch Bundespräsident Wulff, IOC-Vize Bach und FC Bayern-Ehrenpräsident Beckenbauer zeigen die weltoffenen Süddeutschen brillante Präsenz. Der Einfluss und die Ausstrahlung der Eiskunstlauf- Olympiasiegerin und des Fußballkaisers verleihen der Bewerbung eine außerordentliche Bedeutung. Ein Wintermärchen 2018 in Deutschland ist nicht außer Reichweite. Wenn die obersten Olympier ihr Herz sprechen lassen und nicht nur Kommerz im Sinn haben, dann könnte München als erste Stadt überhaupt Gastgeber von Sommer- und Winterspielen werden. Die Voraussetzungen sind geschaffen, das Sportstätten-Konzept mit der Einbindung von Garmisch-Partenkirchen und Schönau am Königssee wirkt schlüssig, der Widerstand der Olympiagegner ist abgeflaut.

Pyeongchang ist Favorit, Annecy wohl aussichtsloser Kandidat. Dazwischen hat sich München positioniert - mit einer Eigendynamik, die einen Spurtsieg auf der Zielgeraden heute in Durban nicht ausschließt.

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