Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Steuern
Finanzen

Osnabrück (ots)

Verhasster Zuschlag

Ganz so klar, wie es nach den Urteilen des Bundesfinanzhofes aussieht, ist die Sache mit dem "Soli" nicht. Zahlreiche Landesgerichte hatten ihre Zweifel, auch eine Verfassungsbeschwerde unabhängig vom Votum der Finanzrichter könnte theoretisch noch Erfolg haben. Schließlich ist 1990 lange her, und von Beginn an waren die Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag nicht zweckgebunden für Folgekosten der deutschen Wiedervereinigung, sondern flossen als Sondersteuer in den allgemeinen Bundeshaushalt. Aus dem werden unbestritten Kosten der Einheit beglichen, nur eben nicht transparent und in Verbindung mit dem Solidaritätszuschlag.

Vorerst ist die Abgabe nun also rechtmäßig, zumindest bis 2019 der Solidarpakt II zur Finanzierung der neuen Länder ausläuft. Ohnehin wäre nicht ausgemacht, dass die Abschaffung in einer Entlastung der Bürger gemündet hätte. Der Bund würde nicht lange brauchen, um andere Einnahmequellen abzuschöpfen und den "Soli" zu kompensieren. Immerhin aber, und das wäre das Verdienst eines klaren Votums gegen den Zuschlag gewesen: Der Bund hätte einen Warnschuss wegen seiner steuerlichen Willkür erhalten. So steht der ursprünglich auf ein Jahr befristete Solidaritätszuschlag beispielhaft dafür, dass der Staat nicht Wort hält und mit seinen regulären Einnahmen nicht auskommt. Deshalb ist der Zuschlag so verhasst, und das mit Recht, ob rechtens oder nicht.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 21.07.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Urteile / Arbeitsrecht

    Osnabrück (ots) - Mut statt Mobbing Das Urteil der Straßburger Richter stärkt die Arbeitnehmerrechte und stützt den Anspruch auf Meinungsfreiheit. Ein Persilschein für Denunziantentum ist das Urteil nicht. Der Gerichtshof tut im Übrigen gut daran, die Aufklärung von Missständen über das Interesse von Firmen am Schutz ihres Rufes zu stellen. Denn damit wird mit einem Missverständnis aufgeräumt, das in ...

  • 20.07.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Serbien

    Osnabrück (ots) - Ein Sieg für die Menschlichkeit Demokratien leben auch vom ehrlichen Umgang mit der eigenen Geschichte. Gemessen daran, hat Serbien gestern einen gewaltigen Erfolg errungen. Der letzte der vom UN-Tribunal in Den Haag gesuchten serbischen Kriegsverbrecher, Goran Hadzic, ist gefasst. Sein Prozess wird hoffentlich dazu beitragen, dass sich Serbien einer ehrlichen Aufarbeitung seiner Verbrechen in den Balkankriegen stellt. Davon kann bisher noch keine Rede ...

  • 20.07.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Teenie-Zeit und Take That

    Osnabrück (ots) - Nicht auslachen! So intensiv die Leidenschaften der Teenie-Zeit sind, so heftig fällt später auch die Scham aus: über Modesünden, die mühsam dem Taschengeld abgetrotzt waren. Über Frisuren, vor denen die Mutter zu Recht warnte. Über den unberatenen Musikgeschmack, der im Falle von Boygroups auch noch romantisch unterfüttert war. Das alles gilt zu Recht als peinlich: Je mehr Moden man mitmacht, ...