Neue OZ: Kommentar zu Filmfest von Locarno
Osnabrück (ots)
Vorpremiere als Gala-Eröffnung?
Zur Eröffnung "Super 8". Das Filmfest von Locarno setzt auf einen Blockbuster, der sich schon im Titel allen Filmnostalgikern empfiehlt. Aber natürlich zielt die Produktion des Erfolgsgespanns Steven Spielberg und J. J. Abrams weniger auf cineastische Debatten ab als auf das ganz große Publikum. Erkauft ist das mit einem Mangel an Exklusivität: Weltweit läuft der Film schon. Von Deutschland aus, wo "Super 8" morgen startet, wirkt die Gala fast wie eine bessere Vorpremiere. Betreibt Locarno ehrenrührigen Populismus?
Zum Vergleich: Auch der große Bruder Berlinale hat in diesem Jahr mit "True Grit" und damit ohne Weltpremiere eröffnet. Wie Berlin versteht auch Locarno sein Angebot als Publikumsfestival. Die Freilichtveranstaltungen der Piazza Grande mit Stars zu bewerben ist keine Schande - zumal Locarno sich gerade über mehr öffentliches Geld freuen durfte. Vor allem aber genügt ein Blick auf die letzten Leoparden, um Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Programms zu zerstreuen. Viele der Preisträger haben es nie aus dem Festivalbetrieb in die breite Auswertung geschafft. Das ist ein viel größeres Problem als der Budenzauber zum Auftakt.
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