Neue OZ: Kommentar zu USA
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11. September
Osnabrück (ots)
Politische Sprechblasen
Amerikas Comic-Zeichner starten eine gemeinsame Aktion zum 9/11-Gedenktag. Das klingt aufregend, denn dabei kann die Szene einmal vorführen, wie erwachsen ihre Kunst inzwischen tatsächlich ist. Es stimmt ja: Graphic Novels decken längst den Themenbereich von Auschwitz bis Sarajewo ab. Niemand, der Comics liest, bestreitet deren Befähigung zur ernsthaften Debatte. Trotzdem leidet die Kunstform immer noch unter dem bildungsbürgerlichen Vorurteil, nichts als pubertäre Trivialliteratur hervorzubringen.
Man darf gespannt sein, wie die Gedenk-Sammlung zum 9/11-Jahrestag ausfällt. Einen Rückgriff auf Disneys Propagandakunst der Weltkriegsjahre entspricht jedenfalls nicht dem aktuellen Niveau. Schon der Anti-Hitler-Donald im US-Flaggen-Look war ein arger Bruch mit der Fantasiewelt Entenhausen, und mit den Erwartungen des kindlichen Publikums. So ehrenwert die Absicht dahinter auch war. Wenn es diesmal nicht bei "Sprechblasen" bleiben soll, muss Hägar mehr zu sagen haben als patriotische Leerformeln.
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