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Neue OZ: Kommentar zu Bahn

Osnabrück (ots)

Überfällig

Die Gespräche gestern über die Lieferung neuer Züge waren überfällig. Wenn sich abzeichnet, dass ich eine bestellte Ware erst mit erheblicher Verzögerung bekomme, spreche ich beizeiten mit dem Hersteller, Stichwort Liefertreue. Und wenn ich von vornherein ahne, dass die Qualität der Ware nicht ganz meinen Erwartungen entsprechen könnte, stellt sich eine andere Frage, Stichwort Vertrauen. Aber ich muss auch in mich gehen. Nachforschen, ob ich den richtigen Partner für das Geschäft gewählt habe. In diesem Fall allerdings ist das Kind in den Brunnen gefallen, hier lässt sich Grundsätzliches nicht mehr ändern.

Ein Skandal von vielen ist, dass rund um Berlin 100 nagelneue Nahverkehrszüge stehen, die nicht eingesetzt werden, weil sie die Vorgaben des Kunden Bahn nicht erfüllen. Wo gibt's denn so etwas? Autos, Kühlschränke und Waschmaschinen kann jeder Kunde zurückgeben, wenn sie nicht die versprochene Leistung bringen. Verkehrsminister Peter Ramsauer tut gut daran, Industrie und Bahnführung ob dieser Schwierigkeiten zu rüffeln. Aber er muss auch mit sich und seinen Vorgängern ins Gericht gehen. Denn wem gehört denn das Unternehmen Deutsche Bahn? Dem Staat. Vorrangiges Ziel muss es sein, Personen und Güter sicher und pünktlich zu befördern. Das muss ein so hoch technisiertes Land wie die Bundesrepublik können. Wer denn sonst?

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