Neue OZ: Kommentar zu Libyen
Sarkozy
Cameron
Osnabrück (ots)
Wie selbstverständlich ohne Merkel
Es war ein triumphaler Empfang für Frankreichs Präsidenten Sarkozy und Großbritanniens Premierminister Cameron im befreiten Tripolis. Bezeichnend für den Zustand deutscher Außenpolitik ist dabei die Tatsache, dass wie selbstverständlich Bundeskanzlerin Merkel zu dem historischen Treffen nicht einmal eingeladen war. Die Sieger wollten in Tripolis unter sich sein.
In Libyen sind oft die Worte "Merci" und "Thank you" zu hören, aber kein Held der Revolution sagt "Danke": Die neuen Herrscher werden es der schwarz-gelben Regierung wohl niemals verzeihen, dass Deutschland die Aufständischen in den Stunden größter Not selbst bei den Vereinten Nationen im Stich gelassen hat. Dagegen haben Frankreich und Großbritannien im Verbund mit den USA durch eine kluge NATO-Operation dafür gesorgt, dass aus dem arabischen Frühling kein arabischer Albtraum wurde.
Wegweisend ist auch das Versprechen von Sarkozy und Cameron, die Militärmission so lange fortzuführen, bis der gestürzte Diktator Gaddafi und dessen letzte Getreue ausgeschaltet sind. Darüber hinaus haben beide Länder dem libyschen Übergangsrat Unterstützung bei dem schwierigen Demokratisierungsprozess zugesagt. Es ist daher nur verständlich, wenn das neue Libyen die Länder bei Rohstoffgeschäften und Infrastrukturprojekten bevorzugen will, die sich klar für Freiheit und Menschenrechte engagiert haben.
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