Neue OZ: Kommentar zu Besucherzahlen von Museen
Osnabrück (ots)
Nach dem Rekord ist vor dem Rekord
Wer hätte das gedacht: Deutschlands Museen sind ein stiller Quoten-Gigant. Mögen Popkultur und digitale Medien allgegenwärtig sein - Kunsttempel und Technikmuseen, Freilichtanlagen sowie Geschichtsmuseen haben den ohnehin schon unglaublich hohen Besucherzuspruch gemeinsam noch einmal steigern können. Ein Erfolg? Ja, zweifellos.
Dennoch muss die astronomisch hohe Gesamtzahl aufgeschlüsselt werden. 109 Millionen Besuche verteilen sich nämlich auf über 6000 Museen in Deutschland höchst ungleichmäßig. Während Kunst- und Technikmuseen mächtig punkten, kämpfen viele stadtgeschichtliche Häuser um Resonanz. Außerdem sorgen vor allem Sonderausstellungen für hohen Besucherzuspruch. Mit Schausammlungen ist das Publikum nicht im gleichen Maß zu begeistern. Teure Ausstellungsevents sind allerdings nur noch mit Sponsoren zu realisieren. Die Mittel der öffentlichen Hand sichern oft nur noch das museale Existenzminimum. Das Ergebnis: Die Kluft zwischen erfolgsverwöhnten Metropolenmuseen und Häusern in der Provinz wird tiefer.
Es bleibt dabei: Der Kampf um Geld und Besucher geht weiter. Anders gesagt: Nach dem Rekord ist vor dem Rekord.
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