Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Wulff

Osnabrück (ots)

Spät, aber respektabel

Die Erklärung des Bundespräsidenten hätte umfassender ausfallen können. Er bittet nicht um Entschuldigung, er bedauert nur. Er bezieht sich lediglich darauf, ob er den Geerkens-Kredit im Landtag hätte erwähnen sollen - er sagt nicht, dass dieser als solches ungeschickt war. Und er äußert sich spät - Tage, nachdem die Vorwürfe veröffentlicht werden, Monate, nachdem sich Journalisten das erste Mal nach den Vorgängen erkundigt haben.

Gleichwohl, Christian Wulffs Worte verdienen Respekt. Letztlich bleibt auch verständlich, dass er Details seiner privaten Finanzen im Landtag nicht darlegen wollte. Schließlich lässt ein abseits von Banken und weit über Verkehrswert finanzierter Hauskauf viel Spielraum für Interpretationen über Wulffs finanzielle Möglichkeiten zu jener Zeit.

Klug verhält sich derzeit die Bundes-SPD. Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann, der in dieser Sache das Wort führt, agiert ohne Schaum vor dem Mund. Griffe er den Präsidenten an, würde er nur das Feuer auf sich ziehen und die Reihen der Union zusammenrücken lassen. So sprechen die Vorwürfe für sich. Dass sie überhaupt auf derart großen Widerhall stoßen, liegt auch an Wulffs eigenen, mehrfach bekundeten hehren Ansprüchen und weniger daran, dass sie für sich genommen so schwerwiegend wären. Weihnachten gilt als Fest des Friedens: Kommen keine pikanten Details aus Wulffs früheren Zeiten hinzu, sollte die Sache spätestens dann vorüber sein.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 14.12.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Bekämpfung von Rechtsextremisten

    Osnabrück (ots) - Viele Vorschläge, keine Taten Je länger die Ermittler jetzt im braunen Sumpf graben, desto klarer wird, wie fatal die Sicherheitsbehörden in der Vergangenheit bei der Jagd nach der Neonazi-Zelle versagt haben. Offenbar konnte das Zwickauer Trio nicht nur viele Jahre unbehelligt quer durch Deutschland reisen und morden, auch öffentliche Auftritte bei Neonazi-Treffen im Ausland blieben unbemerkt. ...

  • 14.12.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Christian Wulff / Amt des Bundespräsidenten

    Osnabrück (ots) - Mehr Respekt bitte Die Ansprüche an einen Bundespräsidenten sind hoch. Ohne Fehl und Tadel soll er sein, eine vorbildliche Figur an der Spitze des Staates, hinter der sich möglichst viele, wenn nicht gar alle Bürger versammeln können. Der Einfluss des Staatsoberhaupts erwächst nicht aus direkter Macht, sondern aus Glaub- und Vertrauenswürdigkeit. Damit spielt man nicht. Christian Wulff versucht ...

  • 14.12.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu TUI

    Osnabrück (ots) - Klasse und Masse Klasse statt Masse - dieses Motto präsentierte TUI-Chef Michael Frenzel gestern einmal mehr als Erfolgsstrategie seines Konzerns. Das Rezept seien Luxus-Reisen und individuell auf Kunden zugeschnittene Exklusiv-Angebote. In einem schwierigen Geschäftsumfeld, geprägt von Risiken auf den Finanzmärkten und politischen Umstürzen in den beliebten Reiseländern Nordafrikas, habe der Touristikkonzern so Gewinne eingefahren und Schulden ...