Neue OZ: Kommentar zu Messen
Konsumgüter
Ambiente
Osnabrück (ots)
Angstkäufe
Wirtschaft paradox: Normalerweise halten Verbraucher ihr Geld in Krisenzeiten zusammen. Aber zwischen Schmuck, Parfüm und Geschirr finden sich an diesem Wochenende die wenigen guten Seiten der Euro-Krise. Der Erfolg der Konsumgüter-Messe Ambiente zeigt, dass die Deutschen Lust am Kaufen haben.
Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits sind derzeit die Zinsen für Anleger so niedrig wie schon lange nicht mehr. Der Durchschnittssparer muss tatenlos zusehen, wie sein Geld auf dem klassischen Sparbuch an Wert verliert, weil die mickrigen Zinsen sogar noch unterhalb der Inflationsrate liegen. Zum anderen macht sich angesichts der nicht enden wollenden Eurokrise selbst unter Kleinsparern immer stärker die Angst ums Geld breit.
Bei diesen Aussichten liegt es nahe, Geld in etwas Beständiges zu stecken. Das trägt auch zu den glänzenden Bilanzen der Autobauer bei, die aktuell von Rekord zu Rekord rasen. Wenn aber das Ersparte für ein neues Auto nicht ausreicht, dann leistet sich der Durchschnittsverdiener eben neue Möbel oder hochwertigen Schmuck. Das sorgt für Aufschwung. Sobald die Verbraucher wieder Vertrauen in den Euro gefasst haben, werden auch die Kauflust und die Zahl der Aussteller auf der Ambiente wieder sinken. Das ist so sicher wie das Ende der Euro-Krise. Nur kann derzeit niemand sagen, wann das sein wird.
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