Neue OZ: Kommentar zu EZB
Schuldenkrise
Osnabrück (ots)
Die EZB, die Flut und der Tsunami
Eine Geldflut ergießt sich über Europa. Griechenland erhält neue Hilfen von 130 Milliarden Euro; und die Europäische Zentralbank vergibt eine weitere halbe Billion Euro Billigkredite an die Banken. Noch nie wurde in der Euro-Zone in so kurzer Zeit derart viel Geld verteilt. Aber so notwendig die Maßnahmen ob der Schuldenkrise und möglicher Kreditklemmen erscheinen mögen - langfristig sind sie riskant.
Zwar ist es richtig, Griechenland Nothilfe zu gewähren. Doch muss der Stabilisierung des Pleitekandidaten nun der Aufbau neuer staatlicher und wirtschaftlicher Strukturen folgen - ein Kraftakt, der weitere massive Hilfen erfordern wird.
Ein mulmiges Gefühl macht sich auch deshalb breit, weil die Geldmengen deutlich schneller wachsen als die Realwirtschaft. Steht dem Geld aber keine entsprechende Wirtschaftsleistung gegenüber, bedeutet dies wachsende Inflation.
Die nicht nur in Europa zu beobachtende explosive Geldvermehrung lässt zudem Wirtschaftsblasen befürchten. Erinnert sei nur an das Desaster auf dem US-Immobilienmarkt: Damals wurden die Vereinigten Staaten mit Geld überschwemmt. Die Folgen sind bekannt. Die Immobilienblase platzte und löste die Finanzkrise aus. Die Weltwirtschaft stand am Abgrund.
Mit anderen Worten: Eine laxe Geldpolitik ist und bleibt gefährlich. Rauschen in der eng vernetzten Finanzwelt zu große Summen um den Globus, droht die Gefahr zerstörerischer Tsunamis.
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