Neue OZ: Kommentar zu Frauenquote
Osnabrück (ots)
Typische Vertreterin
Die eine will 30 Prozent, die andere appelliert an die Freiwilligkeit: Einig sind sich Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und Familienministerin Kristina Schröder nur darin, dass es eine Frauenquote geben soll. Dabei geht es um mehr als den Machtkampf zweier konkurrierender Politikerinnen. Tatsächlich stehen sich mit Schröder und von der Leyen zwei typische Vertreterinnen unterschiedlicher Frauengenerationen gegenüber. Auf der einen Seite die junge Politikerin aus Hessen, die sich als Familienministerin noch außerhalb männlicher Domänen bewegt. Das Amt, das sie innehat, wurde schon immer gern den Frauen überlassen.
Auf der anderen Seite von der Leyen, die ihre politische Karriere auch als Familienministerin begonnen hat, inzwischen aber als streitbare Chefin des zuvor von Franz Josef Jung geführten Bundesministeriums für Arbeit mehrfach mit männlichen Seilschaften Bekanntschaft gemacht hat. Besonders deutlich wurde das im Jahr 2010, als sie für einige Tage als Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin im Gespräch war. Eine Bundeskanzlerin und nun auch noch eine Bundespräsidentin? Das sprengte damals und wohl auch heute noch das Vorstellungsvermögen vieler Männer, nicht nur in der Union. Stattdessen machte Christian Wulff das Rennen. Der Rest ist bekannt.
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